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AutorenbildMag. Anna Püspök

Mutter sein und noch viel mehr. Über verschiedene Rollen im Leben einer Frau

Aktualisiert: 4. Sept. 2022


Es ist Anfang September, einer dieser Tage, die sich noch wie Sommer anfühlen, obwohl das Licht schon den viel wärmeren Herbstton angenommen hat. Ich sitze bei Kaffee und Kuchen am Wiener Naschmarkt, beobachte das rege Treiben und lasse gedanklich den ausklingenden Sommer Revue passieren.


Mein Sohn ist ein Jahr zuvor auf die Welt gekommen. In den vergangenen zwei Monaten war sein Papa in Karenz und hat großteils seine Betreuung übernommen. Nach einem ganzen Jahr, in dem ich mich fast ausschließlich und sehr gerne meinem Kind gewidmet hatte, habe ich die Zeit der Väterkarenz genutzt, um mein neues Projekt mamaglück auf die Beine zu stellen. Kreativ zu sein, etwas Neues zu erschaffen, und mich gedanklich intensiv mit Themen zu beschäftigen, für die ich brenne, habe ich sehr genossen. Plötzlich war ich nicht mehr (gefühlt) „nur“ Mama, sondern auch wieder zu einem großen Teil Unternehmerin – den inneren Zwiespalt inklusive, an einem längeren Arbeitstag meinen Sohn zu vermissen und umgekehrt es zu bedauern, wenn ich einmal aufgrund von Betreuungspflichten eine konzentrierte Arbeitsphase frühzeitig unterbrechen musste.


Jede Frau hat in ihrem Leben immer mehrere soziale Rollen gleichzeitig inne: etwa die der Partnerin, der Kollegin, Mutter, Tochter, Freundin, Nachbarin und so weiter. Viele dieser Rollen kommen und gehen abhängig von der aktuellen Lebenssituation. Einige wenige bleiben, etwa die Rolle der Mutter.


Ist man einmal Mutter geworden, bleibt man das für den Rest seines Lebens – selbst dann, wenn das Kind bereits erwachsen ist.

Jede dieser Rollen ist Teil unserer Identität und ermöglicht es, uns jeweils auf eine bestimmte Art und Weise der Welt zu zeigen. Ich finde es spannend, mich selbst bewusst in meinen unterschiedlichen Rollen wahrzunehmen. Habe ich berufliche Termine, kleide ich mich zum Beispiel anders als wenn ich den Tag zuhause mit meinem Sohn verbringe. Auch fühle ich mich in manchen Rollen sicherer oder wohler als in anderen.


Diese Vielzahl an Rollen im Leben und die damit verbundenen Anforderungen der heutigen Zeit kann uns auch in Stress versetzen und mitunter überfordern – besonders dann, wenn mehrere dieser Rollen gleichzeitig gerade viel Raum einfordern. Wohl jede Mutter kennt die Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen, und so manche vermutlich auch das Gefühl, dass dabei häufig etwas zu kurz kommt, zu wenig Platz bekommt.


Phasen der Belastung begegnen uns im Leben immer wieder und sind für gewöhnlich auch gut zu überstehen, wenn danach auch wieder Phasen der Entspannung folgen. Üblicherweise kommen wir ganz gut zurecht, wenn insgesamt betrachtet ein Gleichgewicht zwischen Be- und Entlastung herrscht. Auch unsere unterschiedlichen Lebensrollen sind in ihrer Bedeutung ständig in Veränderung – je nachdem, was die Situation gerade verlangt. Ich werde mich zum Beispiel in der kommenden Woche fast ausschließlich in der Mutterrolle wiederfinden und danach herausfinden, wie ich für mich Mutterschaft und Unternehmerinnentum möglichst gut vereinen kann.


Sollte ein „zu viel“ in einem Bereich aber zum gefühlten Normalzustand werden, oder auf der anderen Seite ein „zu wenig“ immer die eigene Person bzw. die eigenen Bedürfnisse betreffen, lohnt es sich, genauer hinzuschauen, damit dieses Ungleichgewicht nicht dauerhaft und dadurch zur chronischen Belastung für die Seele wird. Gerne unterstütze ich dich dabei.


 

Mag. Anna Püspök ist Dipl. Psychosoziale Beraterin, Mentalcoach und Kräuterexpertin. Im Rahmen von MAMAGLÜCK widmet sie sich der seelischen Gesundheit von Frauen und hilft (werdenden) Müttern dabei, gut für sich zu sorgen.



Foto: Miriam blitzt - Miriam Mehlman Fotografie

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